Ibon Aranberri

Integration

Ibon Aranberri (geb. 1969 in Itziar-Deba, Spanien ) wird unter dem Titel Integration eine Gruppe von Arbeiten präsentieren. Im Oberlichtsaal werden vorgefertigte Betonelemente zu einer ausladenden architektonischen Struktur angeordnet, die auf Metallböcken ruht. Die Profilbetonblöcke erinnern vielleicht ein wenig an Bordsteine. Sie werden jedoch erhöht präsentiert und sind an der Oberseite mit zerbrochenen grünen Flaschen versehen – so als wären diese dazu gedacht, Eindringlinge fernzuhalten – und evozieren eine auf Hüfthöhe herabgesetzte Umzäunung aus Beton-Stacheldraht. Die Idee zu diesem Werk entstand im Zusammenhang mit Aranberris Projekt Floating Garden (P.S.1, New York, 2004). Der Gestaltungsvorschlag des Künstlers sah damals die Installation von modularen Betonelementen auf der Betonmauer vor, die den Innenhof des P.S.1 umschliesst. Auf diesen Betonelementen sollten dann Glasscherben eingefügt werden. Da die Leitung des P.S.1 jedoch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Besucher hatte, wurde das Werk in New York nur in Form einer Serie von Prototypen und Skizzen verwirklicht. In der Kunsthalle Basel ist das Werk nun an den Innenraum angepasst worden und wird der Öffentlichkeit erstmals vollständig präsentiert. In den beiden angrenzenden Ausstellungsräumen zeigt Ibon Aranberri eine Dia-Projektion mit Material für ein weiteres Projekt, das bislang noch nicht realisiert worden ist und nur in Form einer Auswahl von Dokumenten und Fotografien existiert: Light over Lemoniz (2000-). Dieser Projektentwurf sah ein Feuerwerk auf dem (heute leer stehenden) Gelände eines Atomkraftwerks vor, das in den frühen 1970er Jahren 20 Kilometer von Bilbao entfernt gebaut wurde und aufgrund einer massiven Protestbewegung nie in Betrieb gesetzt wurde. Das Feuerwerk sollte nach dem Vorbild des Feuerwerks anlässlich der Eröffnung des Guggenheim-Museums Bilbao 1997 inszeniert werden. Aranberris Werke sind Übungen der Dekodierung von Ideologien hinter den äusseren Erscheinungsformen von ganz bestimmten realen Strukturen.

Online-Artikel und Video der Eröffnung auf
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Die Ausstellung von Ibon Aranberri wird grosszügig unterstützt von: Annemarie Burckhardt und SEACEX

Im Zusammenhang mit Ibon Aranberris Ausstellung in der Kunsthalle Basel und nach den Ausstellungsprojekten des Künstlers im Frankfurter Kunstverein und im Van Abbemuseum, die jeweils für 2008 und 2009 geplant sind, wird Ende 2008 eine Publikation in Kooperation mit dem Van Abbemuseum und dem Frankfurter Kunstverein erscheinen.

Ibon Aranberri (geboren 1969, Itziar-Deba, Spanien)
Einzelausstellungen (Auswahl): 2006 Baltic Art Center, Visby / 2005 On working with (Ir.T.nº513) Cave, Iaspis project-room, Stockholm; 2005 Cavity, Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin / 2003 (Ir.T.nº513) Cave, Oñati, Gipuzkoa, Spain / 2002 Gaur-Egun, Galería Trayecto, Vitoria-Gasteiz, Spain / 2000 Light over Lemoniz, consonni, Bilbao.
Gruppenausstellungen (Auswahl): 2007 documenta 12, Kassel; Icognitas, Museo Guggenheim de Arte Moderno y Contemporáneo; Whenever It Starts It Is The Right Time, Strategien für eine unstetige Zukunft, Frankfurter Kunstverein / 2006 Fantom, Charlottenborg exhibition hall, Copenhagen, / 2005 Be what you want but stay where you are, Witte de With, Rotterdam